Olympic Vertigo, 2022-2023, VR-Installation
Konzept und künstlerische Umsetzung: M+M, Technische Realisierung: Prof. Jörg Liebold, Projektkoordination: Prof. Tanja Schmitt-Fumian, Musik: Polly Lapkovskaja, Mikko Gaestel, Sound: Martin Rieger,
Metallarbeiten: Michael Ganser, In Kooperation mit der Hochschule Macromedia, München
Das VR-Projekt lässt seine User eintauchen in eine surreal anmutende Parallelwelt, die die reale Situation musikalisch wie narrativ erweitert. Dank der VR-Brille befindet man sich in einer virtuellen Nachbildung des Olympiaparks. Allerdings wird man überrascht von der eigentümlichen Atmosphäre und den befremdlichen Besucher_innen. Eine pulsierende Musik erfüllt die Szenerie, zu deren Takt sich menschengroße Gottesanbeterinnen bewegen. Die Partystimmung lädt auch die User ein, in den Rave einzutauchen. In regelmäßigen Abständen unterbricht ein bebendes Geräusch die tranceartige Vorstellung.
Olympic Vertigo trägt gleichermaßen Züge einer halluzinatorischen Erinnerung und einer Zukunftsvision. Innerhalb ihrer musikalischen Ebenen, in der Teilnahme an dem bewegten Geschehen und schließlich in der unerklärlichen Bedrohung, schwingt die Geschichte des Olympiaparks mit. Dieser Ort ist seit 50 Jahren durch Ausgelassenheit bei Sportereignissen und Konzerten geprägt, aber auch durch eine unterschwellige Angst vor einer möglichen Zäsur der Gewalt, wie sie sich durch das Attentat 1972 im kollektiven Gedächtnis ist. Olympic Vertigo bezieht einen besonderen Reiz durch die Überlagerung von digitalem und realem öffentlichen Raum, von Stimmungen und Narrativen.