kurz vor fünf, seit 2001
Kurzfilmfotografien, Cibachrome auf Alucobond, je 238 x 125 cm
Jedes Foto der Reihe „kurz vor fünf“ besteht aus 4290 fortlaufenden Filmstills. Zusammen ein knapp 3minütiger Film, in dem jeweils ein einzelner Mensch in seinem Umfeld beobachtet wird. Die Filme werden mit kleinem Team (Schauspieler, Kamera, Licht) vor Ort inszeniert, im Computer geschnitten und zum Bild montiert. Lassen sich die Bildsequenzen in extremer Nahsicht detailgenau verfolgen, verschmelzen sie bei zunehmender Entfernung zu einer weitgehend abstrakten Matrix, die von den dominanten Farben des Sets bestimmt ist.
Alle Geschichten der Kurzfilmfotos spielen am gleichen Tag zur gleichen Uhrzeit: kurz vor fünf mitteleuropäischer Zeit. Ein synchronisierter Schnitt durch das Leben ganz unterschiedlicher Personen an verschiedenartigen Orten: Berlin, Bornholm, Montreal, München, Princeton, New York, Kalkutta …
Zwischen den einzelnen Erzählungen spinnt sich ein Netz zufälliger Wechselwirkungen, ähnlich wie in den Filmen »Short Cuts«, »Magnolia« oder »Pulp Fiction«. Die Fotoreihe wächst kontinuierlich durch weitere neue Erzählungen, die sich immer stärker verzweigen. Der Gewehrschuß, der sich in einer Bildsequenz während eines Gerangels löst, dringt in einem anderen Bild durch Fenster und Stirn eines überraschten Fernsehzappers.