Spalt oder irgendwo da draußen, 2001-2002

Zeitbezogen Videoinstallation, 10 Kanäle, Tür, 10 Flatscreens, 10 synchronisierte DVD-Player, Eingangshalle der Munich Re, Gedonstraße, München, 7 x 1 m, DV, 16:9, Farbe, 50 Einzelseiten, Gesamtlänge 50′, Animation Das Werk, München

Hinter der hölzernen Wand der Eingangshalle ist ein vertikaler raumhoher Videostreifen eingelassen. Einmal stündlich schiebt sich der vorgesetzte Wandstreifen für eine Minute auf und gibt den fragmentarischen Ausblick auf einen belebten Schauplatz frei. Die kurzen Einblicke in die Monitorfuge lassen hinter der gesamten Gebäudewand eine großangelegte Bildwelt vermuten. Der Ort des Geschehens ist eine parkähnliche künstliche Landschaft, die in ihrer Mischung aus kultivierter und wilder Natur auf den nahe gelegenen Englischen Garten verweist. Die Menschen, deren Geschichten sich in ihr kreuzen, sind hingegen als Zeitgenossen gekennzeichnet. Im Mittelpunkt aller Szenen steht ein fabelhaftes Wesen, halb Faun halb Wolfsjunge. Die gesamten Figuren, Tiere und Pflanzen und deren Bewegungen, das Licht und die atmosphärischen Effekte sind digital animiert, d.h. vollkommen im Computer gestaltet und erzeugt. Insgesamt entsteht der Eindruck einer autonomen stillen Welt, die jenseits des Arbeitsalltags ihrem eigenen Rhythmus folgt. Dabei entsprechen die Lichtverhältnisse und atmosphärischen Stimmungen jeweils der tatsächlichen Tages- und Jahreszeit.

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